Der Primitive Weg. Der Jakobsweg ist eines der größten, religiösen, spirituellen und kulturellen Ereignisse der menschlichen Geschichte. Pilgerer aus der ganzen Welt folgen den verschiedenen historisch festgelegten Wegen, bis sie schließlich an der Kathedrale von Santiago ankommen. In Asturien befinden sich zwei dieser Wege, einer der an der Küste entlanggeht und einen weiteren, der durchs Landesinnere verläuft, welcher auch der erste Pilgerweg überhaupt war. Man nennt ihn Camino Primitivo, Der Primitive Weg.
Im 9. Jahrhundert trieb König Alfonso der II. dessen Hof sich in Oviedo befand, die Jakobswanderer an, sich nach ihrer Pilgerreise auch noch die gerade eben entdeckten Gebeine des Apostels Jakob (Santiago) anzusehen. Er ließ eine Basilika bauen zu Ehren seiner Grabstätte. So wurde die Stadt Santiago de Compostela gegründet.
Diese ist die erste historisch festgelegte Route, Der Primitive Weg die in Oviedo anfängt und dann weitergeht über Las Regueras, Grado, Salas, Tineo, Pola de Allande und Grandas de Salime, bis man schließlich in der Provinz Galicien ankommt und dann weiterzieht bis nach Santiago.
Der Anfang dieses Weges befindet sich in Oviedo, welches sich seit dem Mittelalter in ein wichtiges Pilgerzentrum verwandelt hat. Ein Sprichwort sagt: “Wer nach Santiago geht und nicht nach Salvador, besucht den Knecht und nicht den Herrn.” Deshalb haben auch die meisten Routen Wegabzweigungen nach Oviedo, um sich dort die San Salvador Kathedrale anzusehen. Ein weiterer Höhepunkt ist auch der Besuch der “ Heiligen Kammer” , in der verschiedene Reliquien aufbewahrt werden, unter anderem Das “Heilige Schweißtuch”.
Oviedo, außerdem Hauptstadt des Prinzipat Asturiens, besitzt herausragende präromanische, bürgerliche und religiöse Bauwerke, die 1985 und 1988 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden.
Abgesehen von seinem kulturellen und religiösen Angebot, ist Oviedo eine wunderschöne, moderne Stadt, mit hervorragenden Hotels und einer renommierten Gastronomie. Sie bietet ein breites Unterhaltungsangebot und Einkaufsmöglichkeiten. Das gastronomische Angebot hat ein sehr hohes Prestige. Besonders bekannt sind die vielen Süßspeisen und vor der Abreise sollte man unbedingt die köstlichen Carbayones probieren.
Dringt man weiter vor auf dem Primitive Weg, kommen wir in das ländlich gelegene “Las Regueras”. Die Pilgerer können dort die präromanische Kirche in San Pedro de Nora besichtigen.
Das nächste Ziel dem Jakobsweg ist Grado, das man über die römische Brücke von Peñaflor betritt. Dort bekommt man noch die Möglichkeit, die ebenfalls römische San Juan Kirche zu besuchen. In Grado treffen verschiedene historische Routen und Wanderwege aufeinander. Diese Kleinstadt ist ein typisches Beispiel für ein städtisches Ambiente in ländlicher Umgebung. In Asturien ist Grado sehr bekannt, vor allem wegen seines Geschäftsverkehrs, der schon im Mittelalter entstand und auch heute noch in seinem Wochenmarkt fortgesetzt wird, der immer mittwochs und sonntags stattfindet.
Weitere Anziehungspunkte von Grado sind außerdem sein historische Altstadt, die indianische Architektur und die lokale Gastronomie, die viel gerühmt und ein hohes Ansehens genießt. Zum Beispiel wegen seines handgemachten Käse ”Afuega ´lpitu oder seiner deliziösen Süßspeise “Tocinillo de Cielo”.
Man verlässt Grado über El Fresno, wo man dessen Kirche bewundern und einen eindrucksvollen und wunderschönen Ausblick über Berge und Täler genießen kann.
Zieht man weiter in Richtung Salas, sollte man seinen Weg in der Ortschaft Cornellana kurz unterbrechen, um dort das Kloster San Salvador aus dem 11. Jahrhundert zu besichtigen, dessen Turm und Tor de las Osa im barocken Stil gebaut wurden. Dann geht es weiter zur mittelalterlichen Kleinstadt Salas, um dort seine historische Altstadt, sowie die Stiftskirche Santa Maria la Mayor, die Burg Valdes oder den mittelalterlichen Turm zu besuchen.
Die Täler und die Berge, die von mittlerer Höhe sind, sind ideal für den Angel und Wandersport. Vor allem der Fluss Narcea ist einer der berühmtesten Flüsse Südeuropas für den Lachsfang. Deshalb ist der Angelsport auch die beste Werbung für diese Gegend. Man sollte Salas auf keinen Fall den Rücken kehren, ohne sein himmlisches Gebäck, die “Carajitos del Profesor” zu probieren.
Von dort aus geht es weiter Richtung Tineo, eine historische Kleinstadt inmitten üppiger Natur. Dieses war, während des römischen Imperiums, eine sehr einflussreiche. Gegend, was wohl auf das große Goldvorkommen zurückzuführen ist.
Die Pilgerer dem Primitive Weg gehen dann am Campo de San Roque abwärts in die Stadt, vorbei an der Herberge und am Pilgerkrankenhaus, außerdem am Museum für sakrale Kunst, an der San Pedro Kirche und an Cruceiro. Tineo ist bekannt für seine köstliche Gastronomie, besonders beliebt sind Suppen und Eintöpfe, außerdem Wurstwaren, der bekannteste ist der “Chosco”.
Auf dem Primitive Weg nach Pola de Allande trifft man auf das Kloster Santa Maria la Real de Obona. In dem Dorf selbst kann man dem Cienfuegos Palast und den Kirchen San Andres, Avellano und Celon, sowie dem Castro San Chuis einen Besuch abstatten.
Dieser Teil des Weges findet in mitten in der Natur statt und bietet einige einzigartige Aussichten und Perspektiven der Wanderung an. Zum Beispiel den Palo Pass und den Montefurado Pass. Hier befindet sich auch die Höhle Xuan Rata y Fana de la Freita, eine alte Goldmine, die ein Beweis von der architektonischen Baukunst der Römer in dieser Zeit darstellt.
Diese Gegend ist besonders für seine Bergküche bekannt, in der hauptsächliches rotes Fleisch verarbeitet wird außerdem Eintöpfe und auch Wurstwaren vom Schwein. Selbstverständlich sollte man unbedingt den herrlichen hausgemachten Honig probieren.
Pilgert man weiter trifft man auf das malerische Dorf San Emilio und man hat die letzte Etappe des Jakobsweges erreicht, Grandas de Salime. Mitten in dieser ländlichen Gegend erwartet uns der Grandas Stausee, ein wunderbares und spektakuläres architektonisches Baukunstwerk. In der Kleinstadt haben wir die Möglichkeit das Heimatmuseum zu besichtigen, wohl das kompletteste in Asturien und weiterhin auch das San Salvador Kloster, die Pilgerherberge und den sehr gut erhaltenen Castro Chao San Martin.
Zum Mittagessen bietet Grandas verschiedene Spezialitäten an, wie etwa seine typische Bergküche. In manchen Gerichten spürt man aber schon den Einfluss der galizischen Küche und kann zum Beispiel auch einen köstlichen Oktupus genießen.
Von dort aus wandert man weiter zum Acebo Pass und betritt schon die Provinz Lugo, wo noch die galizischen Etappen des Jakobswegs zu absolvieren sind. Noch drei weitere, um dann endlich in Santiago anzukommen.
Thank you to Susanne Plucker for the locution of this video.
Music by the Asturian Folk Group Corquieu. Album Suaña (Winners of the Best Folk Album and Folk Song in 2010). If you want to buy the CD you just have to send an e-mail to corquieu@gmail.com or contautu@corquieu.com
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